Es war einmal... Ne nicht so.
Die Geschäftsidee wuchs nicht auf unserem Mist, aber wir haben sie ausgebaut, zumindest im Kanton Bern. So sind wir auch der erste Anbieter, der Pionier in Sachen Seitensprungzimmer im Kanton Bern. Das erste Zimmer eröffneten wir in Ittigen in einem Wohnblock:
Ja, genau hier, an der Worblentalstrasse, unweit vom RBS Bahnhof Papiermühle. Zu Fuss in gut 10 Minuten zu erreichen, schön diskret natürlich da es vis a vis Industrie gibt und sich diesbezüglich sowieso viele fremde Personen einfinden.
Und ja, wir waren die einzigen. Keine Mitbewerber oder solche die es besser wissen wollten oder uns sogar um den Erfolg- den hatten wir nämlich- beneideten! Doch dauerte das Glück nicht lange und wir wurden bedrängt. Dazu später aber mehr.
Auf Grund der Erfolges konnten wir nicht mehr länger Gäste abweisen weil wir ausgebucht waren sondern mussten nach einer 2.Location suchen. Damals war das einfach. Keiner kannte das Wort "Seitensprungzimmer", die Mietzinse waren moderat, das heisst so um die 600-700 Franken für eine Einzimmerbude. Die Gäste waren sehr respektvoll, geduldig und ängstlich zugleich. Viele suchten diesen Markt, keiner kannte ihn. Jeder Gast wurde von uns begleitet, da wir ja auch wissen wollten womit wir es zu tun haben. Zudem kannten wir die Materie auch nicht. Wir wussten also nicht ob die denn auch bezahlen, oder einfach abhauen. Und das Mit dem Schlüssel war ja auch so eine Sache.
Es war spannend. Ein paar wenige blieben uns bis heute erhalten, vielen wurde die Affäre zum Verhängnis oder andere liefen über... Das schönste am ganzen war dass man unsere Dienstleistung schätzte und sich an unsere Regeln hielt. Heute ist das anders. Heute wirst du angemotzt, das Benehmen im Zimmer musst du vorschreiben und "Strafandrohungen" bei Wiederhandlung vermerken. Ja, schlimm. Früher war es völlig selbstverständlich dass dieser Gast selber diskret war. Kein Lärm machte, seine Sexbombe nicht schreien liess wenn sie abging. Heute ist das nicht mehr so. Völlig selbstverständlich, man bezahlt ja, wird gemacht was und wie man will.
Übermässiges Sexgestöhne ist leider keine Seltenheit. Hier schreiten wir natürlich ein. Leider mussten wir auch schon selber die Polizei auf Platz rufen. Dann kommt das Theater mit den Nachbarn. Das hatte man früher besser im Griff. Heute hängt jeder ab 65 sofern er nicht mehr gebraucht wird am Türspion und drückt sich die Stirne platt. Ok gab es früher auch, aber damals dachte keiner im Traum daran dass sein Nachbar ein Seitensprungzimmer betreibt.
So eröffneten wir umgehend hier in 3322 Schönbühl Zimmer Nr.2. Es war im UG direkt
neben der Waschküche. Wir hatten also regen Betrieb und lernten auch bald alle Mitbewohnerinnen der Liegenschaft an der Grubenstrasse kennen. Bald nistete sich auch eine Gewerbliche ein und zahlte brav ihre Miete. Das Geschäft florierte. Niemand ahnte was. Oder man ahnte zwar was, redete aber nicht darüber da man dies nicht konnte ohne rot zu werden. Wir wissen zwar dass hin und wieder die Polizei vor Ort war um die Papiere zu kontrollieren. Aber das war auch Alles.
Probleme hatten wir nie. Auch nicht mit der Polizei, denn das dämliche Prostitutionsgesetz wie man das heute nennt, gab's damals noch nicht. Also mussten wir auch keine Bewilligung haben und uns an keine Auflagen halten. Und der Prostitution schuldig machten wir uns ja nicht da die Mädels immer freiwillig dort waren. Ist ja auch logisch.
Auch hier war die Zusammenarbeit mit den Gästen noch einigermassen angenehm obschon es verehrt zu Auffälligkeiten kam, eben durch diese Workingmädels. Freier wissen eben nicht wie man sich benimmt. In der Tat waren es nie die Mädchen sondern immer die Besucher die Schwierigkeiten machten.
Es lief wie geschmiert...Zimmer nummer drei war in Planung und mittlerweile hat sich auch der erste "Mitbewerber" in Bern niedergelassen und uns in die Quere gestellt. Im Wort wörtlichsten Sinn. Aber dazu später mehr in diesem Forum.